Ablauf einer klassischen Systemischen Hörtherapie
Die Hörtherapie ist in der Regel in vier bis fünf Hörabschnitte unterteilt.
Für die einen ist eine kurze Therapieform von zwei Hörabschnitten genau das Richtige, für andere ist eine Therapie über vier bis fünf Hörabschnitte sinnvoll.
Der erste Hörabschnitt – Basale Klangstimulation
Das Hörvermögen wird durch speziell aufbereitete Musik angeregt, welche über einen speziellen Kopfhörer auf das Gehör des Klienten übertragen wird. Dazwischen erfolgen Gespräche und ein oder zwei neue Hörprofile werden erstellt. Dieser erste Hörabschnitt an 15 aufeinanderfolgenden Tagen mit täglich zwei Stunden Hörtraining ist der längste Abschnitt.
Nach Abschluss des ersten Teils folgen mindestens vier Wochen Pause. Diese Therapiepause ist wichtig, damit die intensive Anregung der Hörverarbeitung in den Alltag integriert werden kann.
Der zweite Hörabschnitt – Anbahnung und Öffnung
Der zweite Hörabschnitt dauert in der Regel zehn Tage mit täglich zwei Stunden Hören und eventuell mit erstem aktivem Mitarbeiten.
Eine positive Veränderung der Hörwahrnehmungsschwelle nach Abschluss der zweiten Therapiephase ist möglich. Es besteht absolut die Möglichkeit, dass nach dem Abschluss der zweiten Therapiephase eine Verbesserung der Hörwahrnehmung auf jeder Frequenz bis zu 20dB vorliegt.
Es folgen vier Wochen Pause.
Der dritte Hörabschnitt - Resonanz und Integration
Entweder wird die Therapie wie vorhin beschrieben weitergeführt oder man geht zum vierten und fünften Hörabschnitt über. Dies ist abhängig von der Hörbeeinträchtigung und dem Therapiemotiv.
Es folgen sechs Wochen Pause.
Der vierte Hörabschnitt - Loslösung und Individuation
Der vierte Hörabschnitt, die Loslösung und Individuation, war für Tomatis der Kerngedanke der Hörtherapie. Er nannte diesen Abschnitt die akustische Geburt. Es ist eine körperliche und eine seelische Nachreifung. Dies ermöglicht eine sichere Bindung nach innen wie nach aussen. Tomatis sagte: Irgendwann kam mir der Gedanke, dass viele meiner Patienten und Patientinnen, Kinder wie Erwachsene, zwar körperlich, aber nicht seelisch geboren sind.
Der fünfte Hörabschnitt - Sprache und Realisation
Der fünfte Hörabschnitt ist die Sprache und Realisation. Dieser Abschnitt ist mit aktiver Arbeit unterstützt.
Die Aufgabe des Therapeuten oder der Therapeutin liegt darin:
- den therapeutischen Rahmen festzulegen und zu gestalten
- therapeutische Ziele und Themen zu erarbeiten
- Hörprofile zu erstellen und zu interpretieren
- auf den Klienten zugeschnittene Musikprogramme zu gestalten
- Zwischengespräche mit den Klienten zu führen und
- den Klienten durch alle Therapiephasen zu begleiten
Fühlen Sie sich angesprochen, dann stehe ich Ihnen für weitere Fragen gerne zur Verfügung.
Monika Aeschimann 6005 Luzern +41 (0)41 535 28 99